Der armenische Ministerpräsident erklärte, dass, sollte der Katholikos nicht freiwillig zurücktreten, ihm das Volk dazu verhelfen würde
Paschinjan und Karekin II. Foto: 1news.az.
Nikol Paschinjan, Ministerpräsident von Armenien, erklärte am 20. September 2025 auf dem Parteitag der Partei „Zivilvertrag“, dass die Armenisch-Apostolische Kirche zu einer staatsfreundlichen Ausrichtung zurückkehren und der amtierende Katholikos Karekin II. (weltlich: Ktritsch) Nersissian sein Amt niederlegen müsse. Darüber berichtet news.am.
„Er muss freiwillig gehen, ohne Einfluss der Öffentlichkeit, und wenn nicht, wird er unter dem Einfluss des Volkes gehen“, sagte Paschinjan.
Der Ministerpräsident erwähnte, dass die höchsten Geistlichen der Heiligen Apostolischen Kirche der Armenier im Gefängnis sitzen. Seinen Worten zufolge hänge ihre Inhaftierung jedoch mit der „Diktatur des Gesetzes und des Rechts“ zusammen. Die Erzbischöfe hatten wie alle anderen die Möglichkeit, Märsche und Demonstrationen zu veranstalten und Erklärungen abzugeben, aber der Staat, so der Politiker, sei verpflichtet zu reagieren, wenn das Gesetz missachtet werde.
Paschinjan erklärte zudem, dass ein Teil der Kirchenführung „weiterhin in imperialistischer Logik verhaftet ist“ und dass Garegin II., der in einem atheistischen Staat aufgewachsen ist, „einfach nicht an Gott glaubt und ihn als eine Marke betrachtet, die auf Jahrmärkte in der Diaspora verkauft werden kann“.
„Wir werden Ktritsch Nersissian davon überzeugen, dass es Gott gibt und dass das Volk die Macht über ihn hat. Es ist eine Frage der Zeit, und hier muss man behutsam vorgehen“, drohte der Ministerpräsident.
Er forderte auch diejenigen Geistlichen, die seine Position unterstützen, auf, sich darauf vorzubereiten, sich an der Umsetzung davon zu beteiligen.
Vor unlängst hatte Paschinjan die Anwesenheit von Karekin II. in seinem Amt als „geistige Verunreinigung“ bezeichnet und erklärt, dass die Armenisch-Apostolische Kirche einer „geistigen Erneuerung“ bedürfe.
Die UOJ hat ebenfalls eine Analyse zu den Geschehnissen um der Armenischen Kirche herum sowie zu den Gründen dafür veröffentlicht.
Lesen Sie auch
Minsk: Mediziner und Geistliche berieten Fragen der Transplantationsmedizin
Ärzte und orthodoxe Priester betonten die untrennbare Verbindung von medizinischer Verantwortung und seelsorgerlicher Begleitung
Rumänisch-orthodoxe Gemeinde übernahm Dyckburg-Kirche in Münster
Nach neun Jahren Gottesdienste zog die Gemeinde dauerhaft in die barocke Kirche ein.
Islamistische Gruppe bedrohte katholische Colleges in Bangladesch
Notre Dame College und Holy Cross College in Dhaka erhielten Drohschreiben wegen angeblicher Missionstätigkeit.
Zyklon richtete in Sri Lanka schwere Schäden an
Christliche und buddhistische Gotteshäuser wurden in mehreren Diözesen des Landes zu Notlagern für Hunderte Familien.
Internationale Ikonenausstellung eröffnet bald im Bulgarischen Kulturzentrum
In Paris zeigt eine neue Schau zeitgenössische orthodoxe Ikonen und Mosaikkunst aus Bulgarien und Europa.
Priester Konstantin Anikin: „Betrete die Kirche, als wäre es das erste Mal“
Der Geistliche predigte in Berlin über die geistliche Erneuerung des Glaubenslebens