Briten streiten über Abtreibung bis zur Geburt
Konservative Politiker und Kirchenvertreter warnen vor „sozialem Tabubruch“
Die britische Abgeordnete Miriam Cates hat vor einer geplanten Gesetzesänderung gewarnt, die Abtreibungen bis unmittelbar vor der Geburt erlauben würde. Der umstrittene Zusatz, eingebracht von Labour-Abgeordneter Tonia Antoniazzi, wurde bereits im Juni im Unterhaus angenommen und befindet sich nun in der Beratung des House of Lords. Darüber berichtet The Telegraph.
Cates sprach von einer „extremen sozialen Veränderung ohne demokratisches Mandat“. Laut Umfragen befürwortet nur 1 % der Bevölkerung Abtreibungen bis zur Geburt, während die Mehrheit eine Einschränkung der aktuellen 24-Wochen-Grenze wünscht – doppelt so hoch wie in den meisten EU-Ländern.
Konservative Abgeordnete und christliche Gruppen sehen in dem Entwurf einen ethischen Dammbruch und warfen der Regierung vor, den Änderungsantrag ohne öffentliche Debatte in ein fachfremdes Gesetz eingebaut zu haben. Zwei Gegeninitiativen im Oberhaus und zwar von Baroness Rosa Monckton und Baroness Philippa Stroud, wollen die Passage wieder streichen bzw. verpflichtende ärztliche Beratung vor Abtreibungen einführen.
Cates betonte, dass es „die Pflicht einer zivilisierten Gesellschaft“ sei, das Leben ungeborener Kinder zu schützen, und forderte die Medien auf, der Öffentlichkeit die Tragweite der Reform bewusst zu machen.
Zuvor hat die UOJ über das 40-jährige Jubiläum der Christdemokraten für das Leben berichtet.